Bildung ist definitiv das Problem - besser gesagt die fehlende. Es geht auch nicht um exklusive Bildung für Spezialisierungen, sondern was fehlt, sind Basics wie z.B. Debattier- und Diskussionsfähigkeit. Wenn nicht andauernd alle so beschäftigt damit wären, recht zu haben, weil sich bei einem gegenteiligen Zugeständnis die Pforten der 9 Vorhöllen zu öffnen drohen, und wenn nicht jeder absoluter Spezialist in absolut jedem Thema wäre, dann würde dies auch die gesellschaftliche Resilienz gegen Blödsinn stärken.
Das erreicht man aus meiner Warte mit Bildung, aber vielleicht fällt dir ja noch was besseres ein.
Das Wort Erziehung trifft es besser, das stimmt. Ich glaube aber, wir meinen das gleiche. Ich nenne es nur gern Bildung, um die Institutionalität klarzustellen. Das soll in meiner Erwartung definitiv in den Schulen passieren, allein von elterlicher Erziehung kann man hier nicht viel erwarten.
Aber: Bildung unterstützt bei dieser Bereitschaft insofern, als dass ein größerer Bildungshorizont viel mehr Spielräume in der Reflexion erlaubt. Ob und wie man sich derer befleißigt, ist wieder eine andere Frage.
Das soll in meiner Erwartung definitiv in den Schulen passieren, allein von elterlicher Erziehung kann man hier nicht viel erwarten.
Problem hierbei: Wenn die Eltern sowas für unwichtig halten (bzw. denken ihr Kind sei Gottkaiser Jesus Maria von und zu Himmelreich) und ihrem Kind einen Blankoschein erteilen, wenn es um das ignorieren von sowas geht, zieht das gern direkt komplette Klassen runter. Da muss an der Schule auch bzgl. Sanktionen mehr möglich sein. Sowas wie (also jetzt spontane Ideey ist definitiv ausbaufähig) temporäres vom regulären Unterricht raus und in einen separaten Kurs rein stecken, in dem dann aber mehr auf das spezifische Kind eingegangen wird. Aber da fehlt es natürlich wieder an allen Ecken und Enden und vor allem auch am Willen. Wenn alle Stricke reißen müssen diese Kinder dann eine Weile aus ihren Familien raus.
Hab aber selbst erlebt wie ein Kind einfach den kompletten Unterricht unmöglich machen kann und der Lehrer durfte nichts. Absolut nichts.
Es ist nur eine Minderheit, aber wie man mit diesen Fällen umgeht muss man sich trotzdem überlegen. Im Endeffekt sind die Kinder aus solchen Familien auch nur die Opfer ihrer “Eltern”.
Doch, auch das ist Bildung.
Nur wir leben was praktisch jeglischen Medienumgang angeht im Land der Analphabeten. Also hat sich inzwischen auch die Medienlandschaft angepasst und bespielt nur noch Felder, wo man möglichst effektiv Klicks abgreifen kann (lautes Geschrei, Narrative, Empörung). Denn qualitative Arbeit wird logischerweise nicht gewürdigt, wenn der Leser mehrheitlich zu ungebildet ist, diese überhaupt wahr zu nehmen.
Dass hier dann die laut kreischenden Lügner gewinnen und nicht die, die das Spiel nur mitspielen (und letztendlich verstärkend wirken), und somit die Diskussion nach ihren Wünschen prägen, ist eine natürlich Folge.