Korrekt. Die derzeitigen Terminals sind da eher ein geringer Teil.
Langfristig plant die EU allerding die Errichtung eines großflächigen EU-weiten Wasserstoffmarktes für 2030 (selbst wenn wir saisonale Speicherung ignorieren, ist der Bedarf der Industrie überall sowieso um ein Vielfaches größer). Wenn man sich die Planung für das deutsche Wasserstoffnetz anschaut enthält das auch jede Menge Umbauten bestehender Leitungen.
In anderen Ländern sieht es nicht anders aus: Frankreichs ganze Atomenergie Strategie für die nächsten Jahrzehnte ist darauf ausgelegt die Atomenergie wirtschaftlich zu machen, in dem massenweise Wasserstoff hergestellt wird (das ist einer der wenigen Vorteile der Atomenergie: gleichmäßigere Überschüsse sind leichter zu berechnen und mit besserer Auslastung wird Elektrolyse wirtschaftlicher), mit Dänemark gibt es längst Vereinbarungen zu Wasserstoffhandel (die bauen dafür auch gerade massive Erneuerbare aus) usw.
Es geht also langfristig nicht darum, Deutschland durch die paar LNG Terminals mit Wasserstoff zu versorgen. Stattdessen plant ganz Europe den Umstieg und der Großteil (sehr langfristig alles) des derzeitigen Netzes an Pipelines etc. wird langfristig von Erdgas zu Wasserstoff konvertiert werden (plus weiterer Neubauten).
Klar, da ist überall ein massiver Ausbau nötig. Aber der ist unabhängig von allen Planungen sowieso bei allem nötig, denn der Elektrizitätsbedarf wird durch Dekarbonisierung von Transport und Industrie überall massiv ansteigen (heute decken viele Länder gerade mal 20-25% ihrer Energie durch Elektrizität, d.h. alle Länder werden 4-5 mal so viel Elektrizität überall brauchen - glücklicherweise minus der Einsparungen, da Elektrizität, gerade z.B. im Verkehr oder beim Heizen, auch wesentlich effizienter ist).
(PS: Nur am Rande… aber das ist auch die primäre Kritik an Atomstrom (die dann von Märchen über Anti-Nuklear-Ideologie etc. abgebügelt wird). Wenn man in 20+ Jahren genug Reaktoren haben will, muss man jetzt anfangen. Und mit dem stark erhöhten Bedarf bedeutet das, dass man jetzt Kapazitäten bauen muss, die 80% und mehr des gesamten heutigen Bedarfs entsprechen. In ein paar Jahrzehnten machen die wegen der Steigerung dann nämlich nur noch das benötigte Minimum von 30-35% aus. Baut/plant tatsächlich irgendjemand die Mengen? Nö. Die träumen alle nur vor sich hin und warten, dass plötzlich preiswerte Kraftwerke vom Himmel fallen.)