Ab etwa 0:36.
Im Gegenteil: Katastrophenhilfe ist eine der wenigen Situation, wo die Bundeswehr im Inland tätig sein kann (die andere wäre der so genannte “innere Notstand”, sprich eine Extremsituation bei der die eigentlich zuständigen Polizeikräfte überlastet sind).
Und dann gibt es grundsätzlich die Amtshilfe. Da ist die Regelung eher schwammig aber Grundsatz ist, dass die Bundeswehrtätigkeit unter der Schwelle ihres normalen Einsatzgebiets liegt. Da wirst du also keine bewaffnete Unterstützung für Polizeikräfte sehen, weil die einfach als Hilfe angefordert wurden… aber mit 'ner Verlegestraße die örtlichen Behörden unterstützen, der Einsatz von Booten bei Hochwasser, oder selbst Bundeswehrsoldaten die Schnee schippen, um Ordnungskräfte zu entlasten sind kein Problem. Die Polizei fragt auch gerne mal bei der nächsten Kaserne an, wenn irgendwas Überschweres abgeschleppt werden muss, weil die Bundeswehr da einfach besser ausgerüstet ist.
Und während Corona war auch jede Menge medizinisches Personal der Bundeswehr in Unterstützungsaufgaben unterwegs…
Meine ehemalige Kompanie wurde Mal von der Feuerwehr um Hilfe bei der Suche nach einem verwirrten Senioren, der über Nacht aus einem Altenheim verschwunden war, gebeten. In der Gegend gab es vorwiegend Maisfelder, die mussten mit langen Menschenketten abgelaufen werden. Als Ausbildungskompanie hatten wir halt knapp 200 Leute die mit 30 Minuten Vorwarnzeit Mal eben mobilisiert werden konnten, gerade im ländlichen Raum kann keine andere Organisation das stemmen. Der gesuchte Herr konnte dennoch leider nur Tot geborgen werden.
Zur gleichen Zeit wurde auch das First responder Programm geschaffen, Sanitätsdienstliche Amtshilfe im ländlichen Raum um die Reaktionszeiten bei Notfällen zu verkürzen. Als Lazarett Regiment war natürlich das Fachpersonal vor Ort und konnte den “blinden Fleck” gut abdecken, bis die eigentlichen Rettungskräfte eintrafen.
Es gab glaube ich eine Vorfall in der Gegend wo ein Rettungswagen auf dem Weg zu einem Einsatz verunglückt war und für einen Unfallteilnehmer kam die dann Hilfe zu spät, obwohl wenige Kilometer entfernt einige hundert Sanitäter, mehrere Dutzend Rettungsassistenten und eine Handvoll Ärzte nichts ahnend ihren Dienst taten. Seitdem gab es dann eine spezielle First responder Abteilung in unserer Kaserne.