Ich würde mich selbst tatsächlich auch als überdurchschnittlich guten Autofahrer bezeichnen -
Ich halte mich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und halte dabei auch aus, es zu ignorieren, wenn hinter mir wer drängelt.
Ich fahre lieber 2 Minuten (länger ist es eigentlich nie) mit Abstand hinter einem Radfahrer her, als zu eng zu überholen. Und auf der gleichen Spur ist immer zu eng.
Ich blinke und mache Schulterblick - immer.
Wenn ich die Scheibenwaschanlage nutze, schaue ich vorher, ob Radfahrer oder Fußgänger in der Nähe sind, die was abbekommen könnten.
Und seit ich einen Lehrgang zum spritsparenden Fahren besucht hab, braucht mein Auto ca. 25% weniger auf 100km als in der Herstellerangabe.
Ein wirklich guter Autofahrer fährt immer nur die Geschwindigkeit bei welcher er oder sie das Fahrzeug jederzeit in jeder Situation unter Kontrolle halten kann und höchstens Höchstgeschwindigkeit.
Das disqualifiziert direkt 99.9% aller deutschen Autofahrer.
Vor allem fährt ein guter Autofahrer vorausschauend und auch so, dass er für andere Verkehrsteilnehmer berechenbar ist. Dass viele, die (nicht nur) mit dem Auto unterwegs sind, dieses nicht beherzigen, kann ich jeden Tag beobachten. Da wird sich durch den Stadtverkehr geschlängelt, als wäre es ein Hindernisparcour, oder es wird zum Überholen angesetzt, ohne vorher in den Spiegel geschaut zu haben. Da reicht schon ein Idiot auf der Straße, und der Verkehrsfluss wird für alle anderen unterbrochen.
Meine These ist, dass die hohe Motorisierung der Fahrzeuge (mittlerweile sind ja sogar 100 PS eher ein niedriger Wert) solche Nachlässigkeiten schonmal verzeiht - solche Fahrzeuge sind in der Lage, extrem zügig zu beschleunigen. Eine Eigenschaft, die man im Kleinwagen nicht hat, und allein schon deswegen antizipieren muss, welches Fahrmanöver der andere Verkehrsteilnehmer möglicherweise im nächsten Moment tun könnte.
Auch glaube ich, dass viele der Assistenzsysteme dem Fahrer eher das Denken abnehmen, als dass sie ihn beim Fahren unterstützen. Man kennt diesen Effekt ja bereits vom Navi: während man der netten Dame zuhört und sie einen ans Ziel lotst, achtet man gar nicht mehr so detailliert auf die Umgebung und kann sich später nicht so leicht (ohne die Hilfe des Navi) orientieren.
Kann gar nicht sein, da ich ja schon der beste Autofahrer bin.
Durch mein hervorragendes Reaktionsvermögen kann ich bei anderen ganz dicht auffahren und Radfahrer ganz eng überholen. Das macht wohl mich zum besten Autofahrer.
Dafür brauche ich nicht beim Spurwechsel oder beim Abbiegen zu blinken. Geht schließlich niemanden etwas an, wo ich hinfahre. Datenschutz.
Es sieht bislang nach einem Unentschieden, also Runde 2. @Aufgehtsabgehts@feddit.org @nicerdicer@feddit.org , welche besondere Pakrfähigkeit habt ihr, welche es euch erlauben StVO und die Gesetze der Physik außer Kraft zu setzen?
Die schlechten Autofahrer sind immer die Anderen.
Äquivalent zur Umfrage von Beate Uhse: “Fast alle deutschen Männer halten sich für gute Liebhaber”