tipps, um mit opfern von rechtspopulismus zu kommunizieren. quintessenz ist, nicht mit fakten zu argumentieren, sondern tiefer zu gehen und die emotion dahinter zu verstehen. man soll die kommunikation der ständigen bedrohung brechen, mit fragen wie “woher kommt das?” oder “warum ist das so?”. außerdem soll man “radikal höflich” sein, also ruhig und freundlich bleiben, egal was der gesprächspartner raushaut.

17 points

Habe so grob 3/4 gelesen , hatte irgendwie auf die magische Zaubererformel zum bekehren gehofft aber die Chancen stehen wohl schlecht . In meinem fall isses die oma deren frontallappen nicht mehr Filtert, die haut mittlerweile mächtig was raus, kein Ahnung was ich da noch tun kann außer oma weniger zu sehen

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10 points

Du hast auf eine magische Zauberformel gehofft? Woher kommt das?

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5 points

hrrr, das hat man davon wenn man schnell im Zug was schreibt kurz bevor man umsteigt.

Zauberformel im Sinne von "hier ist ein 10 Schritt Tutorial wie die Oma wieder vom rechten Pfad abrückst, eine Liste häufiger Behauptungen plus schnelle Widerlegungen wäre auch gut, wenn Zeugen Jehovas und andere Religionsgruppen defensive Argumente für ihren Bullshit haben, warum gibt es so was nicht auch gegen Nazis?

Weil Situation bei Omi sieht meistens so aus das sie irgendwas erzählt, ich den hahnebüchenden Bockmist zum ersten Mal höre und nur ein schwaches “das erscheint mir extrem unwahrscheinlich” raushauen kann.

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1 point

Eine 10 Punkte Liste bringt wenig. Das hibdert am aufs Individuum eingehen.

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9 points

Ich fühle mich durch das fehlen dieser Formel ständig bedroht

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4 points

Aber doch nur durch deinen Glauben an die eine Formel. Warum nicht einfach den Wunsch nach magischen Formeln hinterfragen? Keine Zauberkugel der Medien hat eine allumfassende Antwort parat.

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33 points
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16 points
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Ein sehr schöner Artikel, der wahrscheinlich für viele von uns relevant ist.

Die radikale Höflichkeit setze ich im Alltag schon vermehrt ein, wenn mir jemand auf den Sack geht. Das hat oft sehr gut funktioniert. Aber in der Diskussion mit Opfern des Rechtspopulismus, wie du so passend schreibst, habe ich es noch nicht versucht. Das setze ich schnell auf “Fakten”, ohne Erfolg. Ich werde es beim nächsten Familienbesuch ausprobieren, danke!

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9 points

Also die Methode bringt eigentlich garnichts um Leute zu bekehren?

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6 points

was meinst du mit bekehren? ich denke, wenn man das über lange zeit macht, kann man die menschen durchaus wieder zurückholen. die meisten driften ja nicht von heute auf morgen ab, teilweise ist das jahrelange indoktrination von rechtspopulisten. fakten werden auch geleugnet oder ignoriert, also was nun? bleibt ja nur die gefühlsebene.

für mich fühlt sich das ein bisschen so an, als würde man ein unfassbar verängstigtes kind im wald vorfinden. da kannst du natürlich hingehen und sagen “monster gibts nicht und jetzt los, komm mit” - bringen wird es aber vermutlich nichts, mit pech rennt es noch weiter in den wald. dann lieber auf augenhöhe begeben, ruhig zuhören, nicht laut werden, versuchen zu verstehen. das kind wird seine zeit brauchen um sich zu beruhigen und wieder klar zu denken, aber die zeit muss einfach sein. das geht nicht schneller. dann kann man es gerne an der hand nehmen und aus dem wald führen, aber das wirst du kaum ohne dem ruhigen zuhören und verstehen davor schaffen.

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4 points

Ja, so gefühlvoll mache ich das mit meinen Kindern. Meine Eltern bekommen diese Samthandschuhe erst, wenn sie geistig nicht mehr zurechnungsfähig sind.

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7 points

Ich meine wenn ich jemandem meine Kinder anvertrauen soll, dann will ich nicht Angst haben müssen dass sie recht Parolen zu hören bekommen. Das kommt mir hier einfach zu kurz, ich finde es muss klar bleiben, dass Rassismus nicht akzeptabel ist, trotz aller Höflichkeit.

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2 points

Ist das Ziel, das alle genau so denken wie du? Dann natürlich nicht. Finde ich jetzt aber auch nicht gerade eine demokratische Denkweise.

Es ist eine Methode um in einer Familie oder mit Freunden wieder normal reden zu können. Um Personen, die an den Rand abdriften, zu zeigen, dass sie auch noch Kontakte zu normalen Leuten haben und nicht auf die radikalen Gruppen zurückgreifen müssen um soziale Bedürfnisse zu befriedigen.

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6 points

Rassismus ist keine Meinung!

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1 point

Ja gut, das kann man so stehen lassen. Aber was bedeutet das im Detail? Was ist es dann?

Und im Umkehrschluss bedeutet deine Aussage, wenn es keine Meinung ist, kann man auch nicht mehr davon Abstand nehmen? Meinungen kann man ja mit Vernunft, Aufklärung und Einsicht ändern, Rassismus also nicht?

Ich hake hier deshalb mal nach weil es mich ein wenig an dieses: “man kann mit Nazis nicht reden” erinnert. Aber wo ist die Grenze des Machbaren? Wenn wir zu jedem der rechts abbiegt den Kontakt abbrechen dann hat die AfD tatsächlich gewonnen. Ich gehe sogar einen Schritt weiter und behaupte der Kontakt ist bei vielen schon längst kaputt und genau deshalb sehen wir die AfD soweit vorne in den Umfragen. Weil wir (als Gesellschaft) zu viele falsch Abgebogene als Nazis abgestempelt und aufgegeben haben.

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-8 points
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14 points
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Ab einem gewissen Ausmaß des Extremismus ist soziale Ächtung halt auch ein Mittel. Und irgendwie erwarte ich von meinem Gegenüber dann auch ein Entgegenkommen, wenn ich nicht sofort Kontra gebe.

Wenn meine radikale Freundlichkeit als Zustimmung und Einladung zu weiteren Tiraden verstanden wird, ist bei mir Schluss. Ich bin nicht der Familientherapeut.

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0 points

Ab einem gewissen Ausmaß des Extremismus ist soziale Ächtung halt auch ein Mittel.

Klar, kannst du machen. Dann ändert die Person aber garantiert ihre Meinung nicht mehr. Wenn das dein Ziel ist, dann agiere so.

Das Entgegenkommen ist ein Gespräch ohne laut zu werden, keine Nachrichten mehr weiterzuleiten oder ähnliches. Wurde im Artikel ja gut beschrieben.

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47 points

Ich habe mich letztes Ostern mit einer entfernten Verwandten über diese Themen angelegt. Zum Glück kann ich sie meiden, aber trotzdem steigt jedes Mal wieder eine unglaubliche Wut in mir hoch, wenn ich nur an die Situation denke. Weihnachten sehen wir uns wahrscheinlich wieder. Mal gucken ob sie respektiert, dass ich über solche Themen nicht sprechen möchte.

Fand den Peter Dingsbums an Anfang auch gut: “Die Ausländer bekommen 4.000€ pro Monat!” (Das sind übrigens bloß 444€ pro Person) “Meine Angestellten bekommen nicht so viel!” Ja aber warte Mal. Wer bestimmt denn, wie viel die Angestellten bekommen? denk denk Da müssen wohl die Ausländers dran Schuld sein…

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32 points

Ich will hier keine rechten Sprüche unterstützen, aber die wirtschaftliche Realität setzt halt doch manchmal eine Grenze. In Strukturschwachen Regionen ist halt nicht die Frage “wie wenig kann ich meinen Angestellten bezahlen um maximal Gewinn zu erwirtschaften?” Sondern halt “wie viele Kunden verliere ich, wenn ich die Kosten um 10% erhöhe um meinen Angestellten eine Gehaltserhöhung trotz Inflation zu ermöglichen?” “Kann ich die Kosten eines höheren Sozialbeitrages schlucken oder muss ich die Kosten erhöhen?” “Die Nachfrage hat nachgelassen, welcher meiner zehn Mitarbeiter ist nächsten Monat arbeitslos?”

Und wenn für den Arbeitgeber die Personalkosten ungefähr doppelt so hoch sind wie der Nettoverdienst seiner Angestellten, dann liegt die Frage nahe, wo denn die ganzen Steuern und Abgaben hin gehen. Und ob man nicht den Angestellten etwas mehr zahlen könnte, wenn man Flüchtlingen kein Geld gibt.

Klar, wenn man recherchiert findet man schon raus, wie viel irrsinniges Geld für Subventionen in obsolete Industriezweige fließen und wie viel im Vergleich dazu in das Sozialsystem (Rente mal ausgenommen, die übersteigt alles). Aber die Frage der Person im Artikel ist verständlich naheliegend.

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15 points

Absolut richtig, was du da sagst. Ich war da auch etwas stammtischig unterwegs :D

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