Aller Peinlichkeit des BSW zum trotz, 5000 Stimmen in eine Richtung ist schon doll, gerade wenn vorher klar war dass es knapp wird. Sowas darf nicht passieren und ist natürlich Wasser auf die Mühlen von Wagenknecht und co.
BSW-Wähler:innen waren zu einem vergleichsweise großen Teil ehemalige Nichtwähler:innen. Das sind klassischerweise die, die am meisten Probleme haben simple Kreuze zu setzen. Wenn die dann komische Sachen machen, wie Namen unterstreichen statt anzukreuzen, kann das schonmal dazu führen, dass der ein oder andere Wahlhelfer hier fälschlicherweise auf ungültig entscheidet. In manchen Wahllokalen sind’s dann vielleicht direkt zwei (4-Augen-Prinzip), und du hast ne falsch gezählte Stimme.
Das passiert bei jeder Wahl in einigen vergleichsweise wenigen Fällen. Deswegen gibt es ja die Kontrollen und ein amtliches Endergebnis erst nach Wochen. Dass das Wahlergebnis am Wahltag nur vorläufig ist, wird ja immer wieder betont.
Man muss halt bedenken, dass hier 50.000.000 Stimmen gezählt wurden. 5.000 sind nur 0.01%, das sind nicht viele Fälle. Wenn das BSW nicht so verdammt knapp an der 5% wäre, hätte das niemanden jemals gejuckt.
Ich fände spannend, inwieweit das bei anderen Parteien der Fall ist.
Auch wenn 0.01% extrem wenig sind, stellt sich doch die Frage, ob es hier nur “Rauschen” ist, was alle Parteien ähnlich trifft, oder ob hier spezifisch BSW stärker betroffen war.
Ich denke in diese Richtung werden auch die nächsten Fragen des BSW gehen.
Die Grafik in dem Spiegelartikel deutet schon stark in diese Richtung, wenn bei CDU und AfD als stärkste und zweitstärkste Partei jeweils nur um die 40% an Zuwachs waren, verglichen mit dem BSW.
Klar BSW-spezifisch. Neben der angesprochenen Verwechslung mit BD kommt die ungünstige Position ganz unten am Wahlzettel dazu. Liste 2 oder 3 wird nicht so einfach übersehen oder falsch zugeordnet wie Liste 17.
Das BSW müsste aber auch die Argumentation führen können, dass diese Flüchtigkeitsfehler auch beim amtlichen Endergebnis noch eine Rolle spielen und nicht nur bei der schnellen Auszählung am Wahlabend und das wird schwierig.
Könnten das vielleicht auch Stimmen aus dem Ausland sein, die wegen der Briefwahl zu spät ankamen? Habe keine Info gefunden ob die da noch mitgezählt werden.
Im Artikel standen ja eher Beispiele wie “stattdessen Partei mit ähnlichem Kürzel zugeordnet”. Denke bei Briefwahl ist zu spät=ungültig.
Genau. Deshalb hat das “Bündnis Deutschland” auch so viele Stimmen verloren. Das war, wenn ich mich recht an die Medienberichte erinnere, auf dem Stimmzettel, wegen der alphabetischen Reihenfolge der Neuparteien, direkt darüber.
Schön wie die FDP hier auch noch mal Federn lässt
Ich finde es schon bedenklich, auch wenn es nur so wenige zusätzliche Stimmen sind, dass Stimmen fälschlicherweise woanders zugeordnet werden.
Ich habe ein Recht zu wählen und ich habe auch ein Recht darauf dass meine Stimme dahin geht, wo sie hin gehört.
Da ist es egal ob meine Stimme nun was ausmacht oder nicht. Da kann die Wahl hinterfragt werden. Woher weiß ich ob meine Stimme nun fälschlicherweise der AFD oder CDU zugeordnet wurde?
Und wenn die nochmal zählen, hat sie 100 Stimmen weniger, oder wie? Wäre ja auch lächerlich. Bin kein Fan von ihr, aber da wenn es um meine Stimme geht und es hier Unregelmäßigkeiten gibt muss was gemacht werden.
Die Stimmen für die erste Auszählung werden innerhalb von wenigen Stunden in ganz Deutschland ausgezählt. Dass hier 675.000 Wahlhelfer:innen nur knapp 10.000 Fehler bei 50.000.000 Stimmen gemacht haben ist ein ziemlich gutes Ergebnis. Das sind 0.02% der Stimmen die falsch ausgezählt wurden. Wenn ich die knapp 900 Stimmen in meinem Wahllokal als Grundlage nehme, heißt das, dass in knapp jedem 6. Wahllokal gerade einmal ein Fehler gemacht wurde, der vor Veröffentlichung des amtlichen Endergebnis außerdem gefunden wurde. Die Wahrscheinlichkeit dass bereits zu Beginn deine Stimme richtig gezählt wurde beträgt satte 99.98%.
Du hättest dir die Auszählung anschauen können. Jetzt im Nachhinein müsstest du irgendwie eine Nachzählung veranlassen.
Wirklich bedenklich finde ich, dass offenbar so schludrig gearbeitet wurde, dass die beiden Bündnisse verwechselt wurden.
Ein Wahllokal bedient knapp 1000 Wähler. Das heißt über den Daumen gepeilt im Schnitt 50 BSW Wähler. Bei 2600 Stimmen wurde falsch Bündnis Deutschland, nicht Wagenknecht gezählt. Also 2,6 pro Wahllokal. Das ist schon erheblich.
Die Stimmen werden doch mehrfach gezählt. Wenn das so eine Diskrepanz auftritt, in wahrscheinlich hunderten Lokalen, dann stimmt da doch was nicht.
Also, mit dem Schmarrn den du da rechnest, solltest du nicht auf andere zeigen bzgl. Schludrigkeit.
Die Stimmen werden doch mehrfach gezählt. Wenn das so eine Diskrepanz auftritt, in wahrscheinlich hunderten Lokalen, dann stimmt da doch was nicht.
Jo, nämlich in deiner Rechnung. 1000 Stimmen pro Wahllokal bedeutet umgekehrt ~50.000 Wahllokale, 2600 Stimmen falsch zugeordnet sind dann 0.052 Stimmen pro Wahllokal und nicht 2.6.
Nein.
1000 Wähler sind einem Lokal zugeordnet.
Das BSW hat knapp 5% der Stimmen bekommen.
Das heißt, von den 1000 Wählern in einem Lokal haben ca. 50 BSW gewählt.
Vielleicht solltest du Textverständnis üben, bevor du dich aufregst.
Tja
Diesmal müssen die Verantwortlichen wohlwollender gezählt haben. Netto sind ca. 7900 mehr gültige Stimmen dabei gewesen.
Die Regeln sind tatsächlich schwammig. Der “Wählerwille muss erkennbar sein”. Was heißt das denn im Einzelfall? Was ist, wenn das Kreuz etwas zu weit oben gemacht wurde? Zählt der Mittelpunkt vom Kreuz? Was ist, wenn das Kreuz so groß ist, dass auch andere Parteien mit erwischt wurden?
Das sind alles Auslegungsfragen.
Es geht ja nicht nur darum, ob das Kreuz nun richtig gezeichnet wurde, oder ob es über dem Rand hinausragt oder ob es um 45° gedreht wurde, sodass es ein Pluszeichen ergibt.
Die Schwierigkeit scheint ja eher darin zu liegen, zu beurteilen, ob die jeweilige Stimme gültig ist, wenn zusätzlich zum Kreuz noch Eintragungen oder Streichungen auf dem Wahlzettel zu finden sind. Gerade bei solchen Sachen ist viel Interpretationsspielraum. Hier sind einige Beispiele, aufgeführt unter welchen Bedingungen die Stimmen gezählt oder nicht gezählt werden.
Ginge es nach mir, würden sämtliche Wahlzettel, die mit weitern Zusätzen ausser dem jeweiligem Kreuz (nur Erst- bzw. Zweitstimme) bzw. Kreuzen (sowohl Erst- als auch Zweitstimme) versehen worden sind, als ungültig erklärt! Dann wären Auszählungen eindeutig.
Die Leute wollen doch sonst auch als mündige Bürger wahrgenommen werden - aber ein simples Kreuz innerhalb des Kreises an den richtigen Stellen scheint diese Leute dann zu überfordern. Das kann doch nicht so schwer sein. Selbst, wenn man sich dann “verwählt” haben sollte - im Wahllokal gibt es auf Verlangen einen neuen Wahlzettel, sofern man noch nichts in die Urne gesteckt hat.
Warum müssen dann einige so pseudo-edgy sein und dann was anderes in den Kreis hineinmalen, oder anderweitig auf dem Wahlzettel rumschmieren (siehe Link mit PDF), um dadurch die Auszählung zu erschweren?
Und wenn du in der Zeile verrutscht, hast du damit dein Recht verbürgt zu wählen weil du nicht korrigieren kannst? Es handelt sich prozentual um so wenig Stimmen, die nicht komplett eindeutig sind, dass das kein relevantes Problem ist. Wir hatten bei 900 Stimmen genau drei Fälle, die kritisch waren, in zwei Fällen haben wir entschieden, dass der Wählerwille klar erkennbar ist. Nur einen Stimmzettel von 900 konnten wir nicht akzeptieren.
Die überwältigende Zahl der ungültigen Stimmen waren Leute, die Erst- oder Zweitstimme nicht vergeben haben wodurch der nicht ausgefüllte Teil “ungültig” ist.
Zählt der Mittelpunkt vom Kreuz?
Ja. Ziemlich easy, oder?
Das sind alles Auslegungsfragen.
Deswegen wird bei kritischen Zetteln durch die Wahlhelfer:innen abgestimmt. Bei uns waren das 9 Personen die per Mehrheitsentscheid darüber abstimmen ob der Wählerwille eindeutig ist. Um das vor Augen zu führen: wir hatten 3 Stimmzettel, die nicht absolut eindeutig waren. 2 Abstimmungen waren 9:0, eine 8:1. Es ist ziemlich klar entscheidbar in praktisch allen Fällen.