Ah das müssen diese Atomkraftwerke sein, die alle bauen außer Deutschland
Wäre der Pfosten auf Englisch wären hier schon tausend Kommentare, die das irgendwie schönrechnen oder behaupten, dass das in diesem Fall nicht zähle.
Begeistert mich immer wieder wie sie alle aus ihren Löchern kriechen als hätten sie eine international tätige Lobbygesellschaft.
Warum eigentlich? Ich habe das bis heute nie begriffen, warum die alle so krass auf dieses Thema abgehen.
Mir hat jemand mal in einem englischen Pfosten versucht zu erklären, dass die Atomkraftwerke wegen ihrer Energiedichte („Energy density“) viel besser seien als erneuerbare Energien.
Sicher dass sich das “dense” nicht auf ihre Anhänger bezog bei den Atomkraftwerken?
“Atomstrom wird so billig sein, dass es sich nicht lohnen wird, Stromzähler einzubauen.”
Atomstrom ist halt überall auf der Welt subventioniert. Ob jetzt in den Sicherheitsgarantien, die der Staat trägt, oder in der Kostenübernahme für Rückbau und Endlagerung, oder in direkten Subventionen wie in Frankreich.
Das Irre an der Sache ist, wie viele Leute auf den Strompreis in Frankreich gezeigt haben mit der Behauptung, so günstig wäre doch Atomstrom, ohne auch nur eine Ahnung davon zum haben, wie sehr das in Frankreich subventioniert wurde.
Zusätzlich zur bestehenden hohen Schuldenlast verschlingt laut Le Monde die “grand carénage”, d.h. die Verlängerung der Betriebsdauer bestehender Kernkraftwerke auf mindestens 50 Jahre, alleine etwa 66 Mrd. Euro. Für den AKW-Neubau werden geschätzte 51,7 Mrd. Euro veranschlagt.
Ende Juni 2023 hatte EDF bekannt gegeben, dass das Unternehmen das erste ERP2-Reaktorpaar am bisherigen AKW-Standort Penly bauen will. In derselben Mitteilung schlägt EDF zudem vor, dass drei ERP-Reaktorpaare – der Reihe nach, d.h. also nacheinander und nicht parallel - an den Standorten Penly, Gravelines (Hauts de France) und in der Region Auvergne Rhône-Alpes in Bugey oder Tricastin errichtet werden sollen. Bei Bauzeiten von 10 und mehr Jahren für den Neubau von Atomkraftwerken dürfte danach der erste französische AKW-Neubau am Standort Penly allerdings nicht vor 2035 am Netz sein.
Da sieht man doch schon dass sich Frankreich hier mit Atomkraft total verzettelt hat. Frankreich hat 56 Atomkraftwerke die wohl im Schnitt ca. 35 Jahre alt sind. Sie wollen die jetzt auf 50 Jahre Laufzeit verlängern für teuer Geld und gleichzeitig dann mit einer Rate von 1 pro Jahrzehnt neue bauen für 15+ Milliarden pro Stück? Das geht doch vorne und hinten nicht auf von der Planung.
Die werden noch ganz andere Milliardenkosten haben diese ganzen Dinger eines Tages zu dekommissionieren und den Müll zu lagern. Dagegen ist der Neubau ein schnapper.
Neubau ist ja bei den Preisen auch nicht ganz ohne, wenn sie alle 56 ersetzen wollen (und das berücksichtigt noch nicht erhöhten Strombedarf durch z.B. E-Autos, Wärmepumpen,…) müssten sie fast zeitgleich gebaut werden, bei den ca. 17 Milliarden pro Stück aus dem Artikel wären das ohne Fehlkalkulation bei den Kosten (und die hat ja jedes Großprojekt heutzutage) auch mal eben an die 1 Billion Euro.
Wenn Boiler durch Sonnenkollektoren und Elektroheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden lässt sich sehr, sehr sehr viel Strom sparen. (In Frankreich gibt’s sehr viele klassische Elektroheizungen.)
Mag sein, und vielleicht haben die neuen Kraftwerke auch etwas mehr Leistung aber um mit den drei für die nächsten Jahrzehnte geplanten neuen Kraftwerken 56 zu ersetzen sind beide Effekte viel zu klein.
Während dessen in Großbritannien:
Und auch da ist EDF in den Miesen.
Das Mammutprojekt Point C droht allerdings zu einem Mahnmal für die ausufernden Kosten der Kernenergie zu werden. Und es erinnert schon jetzt daran, wie sehr sich in den vergangenen Jahren die Beziehungen zwischen Großbritannien und China verschlechtert haben.
Zum einen musste EDF die ursprünglich für 2025 geplante Eröffnung mehrmals verschieben, zuletzt auf 2027. Der Energiekonzern begründet die Verspätung mit der Covid-Pandemie. Die Kosten des Projekts musste EDF ebenfalls mehrfach korrigieren: War anfangs noch von 18 Milliarden Pfund die Rede, soll der Kraftwerksbau aktuell mehr als 32 Milliarden Pfund verschlingen – eine Kostensteigerung von 80 Prozent.
Das könnte EDF teuer zu stehen kommen. Denn der chinesische Partner CGN hat sich bei der Vertragsunterzeichnung 2016 lediglich dazu bereit erklärt, 33,5 Prozent der damals geschätzten 18 Milliarden Pfund hohen Kosten zu übernehmen. Er hat dafür einen Anteil von 33,5 Prozent an dem Projekt bekommen. Angesichts der jüngsten Querelen zwischen den Regierungen in London und Peking wäre es keine Überraschung, wenn CGN die nächste Finanzierungsrunde aussitzen würde.
Mein Fazit frei nach Asterix und Obelix: Die spinnen, die Franzosen und die Engländer!