Bis zum Jahr 2000 verließen im Saldo etwa 611 000 Personen den Osten in Richtung West­deutschland. In den folgenden zehn Jahren bis 2010 wanderten im Saldo noch rund 553 000 Menschen von Ost nach West.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Aspekte/demografie-bevoelkerungsentwicklung-ost-west.html

Immer wenn vom Rechtsruck in Ostdeutschland gesprochen wird, geht mir dieser Gedanke um: Sind zu viele der weltoffenen Mitbürger gen Westen abgewandert?

Zu mir:

Ich bin selbst Teil dieser Auswanderer. Für mich ging es dabei allerdings weniger um wirtschaftliches Glück, als die Liebe und Abstand von meiner “lieben Familie”. Und trotzdem fühle ich mich mitschuldig. Hätte ich einen Rostocker statt Badener kennen gelernt, würde ich dort dann gegen rechts kämpfen?!

7 points

Es sind nicht nur einfach “Leute” aus dem Osten weggegangen, am Anfang gingen vor allem Frauen (inzwischen sind es mehr Männer):

https://www.nzz.ch/international/europaweit-hoechster-frauenmangel-in-ostdeutschland-ld.1709243

«In Westdeutschland kann man anhand der wirtschaftlichen Lage den Anteil von AfD-Wählern abschätzen, in Ostdeutschland anhand der demografischen Lage»

Die progressiven Menschen, die geblieben sind, hat es in die Städte gezogen. Was bleibt ist eine überwiegend männlich geprägte und überalterte Landbevölkerung und natürlich fiel es auch den Hochqualifizierten leichter woanders Arbeit zu finden.

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1 point

Wie sehen denn die Zahlen derer aus die von West nach Ost gezogen sind? Vielleicht ist diese Menge einfach ortunabhängig?

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21 points

Dem einzelnen “Auswanderer” (eher Abwanderer oder?) kann man keine Schuld geben. Das Problem ist viel eher die Massenabwanderung, oder das, was zur Massenabwanderung geführt hat.

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Ist die AfD ein spezifisch ostdeutsches Problem? Klares Nein.

Gibt es spezifisch ostdeutsche Faktoren, wenn man Einkommen usw. Rausrechnet?
Wahrscheinlich ja.

Jetzt muss du dir überlegen, ob es besser gewesen wäre, wenn du vor Ort geblieben wärst, und vlt. mehr normale Ansichten auf die Straße gebracht hättest, dafür aber einer mehr gewesen wärst, der um Jobs, Wohnungen etc. Konkurriert hat, wo die Strukturfaktoren wieder wichtig wären.

Ich würde bei der Frage zu Nein tendieren.

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15 points
*

Hätte ich einen Rostocker statt Badener kennen gelernt, würde ich dort dann gegen rechts kämpfen?!

Als linksgrünversiffter Rostocker sage ich mal pauschal: Ja. :D

Und zum Thema: Nein. Jeder wählt was er selbst für richtig hält. Und wer unbedingt strammer Fascho sein will, würde das auch wollen wenn hier mehr Menschen leben würden. Wir können aber mit Protesten vielleicht noch die Leute abholen, die aus anderen Gründen als Ausländerhass zur AfD übergelaufen sind. Ich glaube, dass viele hier im Osten diese Partei wählen, weil es ihnen mitten in der Rezession richtig scheiße geht, sie sich vom Staat verlassen fühlen und es sich leicht gemacht haben, die Grünen für diese Situation verantwortlich zu machen.

Die AfD verspricht einfache Lösungen für diese Probleme, die natürlich nie kommen werden. Ich hoffe, dass das noch viele Menschen bis zur nächsten Wahl realisieren werden.

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