In einer Mail, aus der die „Freie Presse“ zitiert, drohte der AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht mit Boykott. Er schreibt, man würde „Andersdenkende“ damit ausgrenzen. Gumprecht verlangte in seinem Schreiben an Simmel eine Rückantwort, „damit wir gegebenenfalls unsere Mitgliedschaft, Unterstützer und Wähler entsprechend informieren können, welches Geschäft sie in Zukunft meiden sollten“. Auf den Zug sprang auch die ebenfalls rechtsextremistische Partei „Freie Sachsen“ auf, die bei einer Protestaktion in einem Supermarkt die Wagen vollräumten, vor die Kasse schoben und nicht bezahlten. Im Internet feierten die Rechtsextremen ihren Protest als „kreativ“.
Die sind inzwischen ganz offen dafür sich Nazi nennen zu lassen.
Für Demokratie, gegen Nazis und industrielle Tierhaltung!
Wieviel Elend und Vernichtung stecken in 99 Cent Muskelmatsche halb/halb?
Industrielle Tierhaltung ist selbstverständlich eine Katastrophe, aber gesellschaftlich komplett akzeptiert—eigentlich im Gegensatz zu Nazitum. In jedem Fall denke ich, lohnt es sich, das eine Anliegen von dem anderen zu trennen, auch wenn beide wichtig sind und auch wenn es in einem alles-ist-irgendwie-verbunden-Sinne Verbindungen gibt.
Ja du hast recht, muss man trennen. Mein Text war nur so ein Reflex, weil es sich irgendwie komisch anfühlt:
Ein Discounter bezieht Stellung gegen Nazis und die FAZ druckt die Billigfleisch-Werbebroschüre. Ist das jetzt Zivilcourage oder schon Kapitalismus im Endstadium? Ich musste an den Bo Burnham-Song denken.
Er mag Hamburger!
Deswegen hasst er Hot Dogs!!
Warum muss immer das eine mit dem anderen zu tun haben?
Nur als ironisches Beispiel: Auch Nazis können nett sein.
Also können auch nicht vegane Verkäufer von Fleischwaren aus Haltungsklasse “Mittelschlecht” immer noch ein Zeichen setzen und sagen FCKAFD :)
Rückantwort
Ähm. Gibt es andere?
Gute Frage. Ja und nein.
Damals, als social media noch nntp hieß, sagte mal jemand, das sei hier alles nur eine Ansammlung von blabla. Hatte er damals, wie heute recht damit. Was hier geschrieben wird, hat nur sehr wenig Einfluss auf die Menschen da draußen und dient zum großen Teil der eigenen Unterhaltung und zum Zeitvertreib.
Insofern: ja! Das Wort ist ein (das unterstelle ich) unbeabsichtigter Pleonasmus. Und das stört mich.
Darüber hinaus hatte ich auch den Eindruck, dass die anderen Aspekte des Artikels bereits in den anderen Beiträgen hier, bewertet und diskutiert sind. Insofern: nein, aber ich muss es nicht wiederholen.
Wäre ja fast lustig das die Partei die für Ausgrenzung wie keine andere steht sich aufgegrenzt fühlt.
Das ist doch die Standard Masche der AfD und der Rechten im Allgemeinen. Einfach komplett die Rollen verdrehen. “Wir sind die Opfer”, “Wir dürfen nicht sagen was wir wollen”, “Lügenpresse”, “Ihr grenzt uns aus”, “es gibt einen linksruck im Land”, “Ausländer sind gewalttätig”, “ihr seid antidemokratisch, wenn ihr gegen eine gewählte Partei seid”… mir fällt bestimmt noch jede Menge mehr ein. Alles Dinge die tatsächlich auf sie selbst zutreffen, bzw. genau umgekehrt sind.
“Wir sind die Opfer”, “Wir dürfen nicht sagen was wir wollen”, […], “Ihr grenzt uns aus”, “es gibt einen linksruck im Land”
Ich frage mich warum diese Phrase überhaupt Wirkung zeigen, welcher gesunde Menschenverstand denkt sich nicht “Gut so”?
Weil man das amerikanische Narrativ schwingt, bei dem “links” für “Umverteilung” steht, und “Umverteilung” für “die nehmen dir alles weg”.
In einer Mail, aus der die „Freie Presse“ zitiert, drohte der AfD-Stadtrat Heiko Gumprecht mit Boykott. Er schreibt, man würde „Andersdenkende“ damit ausgrenzen. Gumprecht verlangte in seinem Schreiben an Simmel eine Rückantwort, „damit wir gegebenenfalls unsere Mitgliedschaft, Unterstützer und Wähler entsprechend informieren können, welches Geschäft sie in Zukunft meiden sollten“.
Toleranzparadoxon feat. Reichskristallnachtsvibes…
Stells dir einfach vor, da schreibt jemand was gegen Nazis und du beschwerst dich darüber, aber behauptest gleichzeitig, kein Nazi zu sein.
Wie scheiße dumm muss man sein.