7 points

Unpopuläre Meinung…

Aber findet ihr es nicht irgendwie krass, dass zB Psychotherapeuten, Ärztinnen oder Wissenschaftler meist bis 30 noch am lernen sind, bis sie dann anfangen zu arbeiten?

Man lernt in der Schule nur Müll, und braucht dann 3+2+2 oder mehr Jahre Studium, um qualifiert für irgendwas zu sein.

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-3 points

Und wenn ein Mediziner mit dem Studium fertig ist und sich Arzt nennen darf, hat er noch nicht mal gelernt, Blut abzunehmen. Es sei denn er hat es sich anderweitig beigebracht.

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10 points

Halte ich für ein Gerücht. Dafür gibt’s ja das PJ.

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6 points

Stimmt, das ist eher Quatsch. Sowas habe ich sogar im Zivildienst gelernt.

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1 point

Mag sein dass es ein Gerücht ist. Mir hat es eine fertig ausgebildete Ärztin erzählt.

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5 points

Es ist eigentlich sehr krass. Ich studiere Psychologie und will Psychotherapeut werden. Im absoluten Idealfall (!), wenn man mit 18 aus der Schule raus ist, sofort anfängt zu studieren und rein nach Regelstudienzeit geht, ist man mit 28 fertig (5 Jahre Studium + 5 Jahre Weiterbildung). Wenn man Erasmus macht, FSJ, Doktor,… ist man schnell bei 30-35, ehe man selbstständig arbeiten kann und eine Existenz aufgebaut hat.

Verstehe mich nicht falsch - ich finde es wichtig, dass man gut qualifiziert und ausgebildet ist, und dafür soll man sich auch gerne viel Zeit lassen. Aber diese 30 Jahre erwirtschafte ich effektiv kein Geld für die Gesellschaft, sondern die Gesellschaft zahlt für meine Ausbildung. Wenn man BAföG/ ein Stipendium kriegt, an einer staatlichen Uni studiert, Erasmus macht etc. kommt man da vermutlich bei einen Millionenbetrag raus, der insgesamt während meiner Lebenszeit für mich bezahlt wird.

Ich bin unfassbar privilegiert, diese Förderung zu erhalten - und ich schätze es auch sehr stark wert. Aber gleichzeitig kann ich es auch gut nachvollziehen, dass Menschen die Stirn runzeln. Ich wünsche mir, dass das System effizienter strukturiert wäre und ich weniger unnötigen Kram lernen muss, welcher der Gesellschaft so viel Geld kostet.

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3 points

Bei Ärzten macht das ja schon Sinn. Irgendwie logisch, dass du als Gehirnchirurg eine längere Ausbildung brauchst. Willst du die verkürzen, müsstest du im Endeffekt in der Schule viel, viel früher den zukünftigen Berufsweg bestimmen und zukünftige Ärzte dann ab Klasse 8 oder so extrem in Biologie etc. ausbilden und dafür andere Bereiche kicken. Was auch schwierig ist - denn natürlich lernt man in der Schule halt auch Müll, aber nicht nur.

Absurder ist IMHO, dass bestimmte Berufsbereiche extremistisch hohe und irgendwie zweckfreie Zugangsbeschränkungen haben: Ich bin Hobbyradfahrer und kann daher eigentlich alles, was so als normales Zeugs an Fahrrädern auftaucht. Wenn ich etwa eine Fahrradwerkstatt aufmachen will, wo ich dann Reifen flicke, Ketten austausche oder die Schaltung einstelle, brauche ich plötzlich einen fachbezogenen Meister. Sprich: 3jährige Berufsausbildung und nochmal eine weitere mindestens einjährige Fortbildung. Das gilt auch für zig andere Bereiche - wenn du Haare schneiden kannst, ist es dir noch lange nicht erlaubt, einen Friseursalon zu eröffnen

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2 points

Kassensitze sind sicherlich das viel größere Problem.

Bin gerade am mich ummelden, nur um in einem einfach 2h entfernten Krankenhaus ADHS treatment zu bekommen 🫠

Und ja, die ganze bürokratisierung. Ich meine, wenn du in der Grundschule schlecht bist, wirst du wahrscheinlich nie deine Psychotherapie Ausbildung machen können, weil Gymnasium, allgemeine Fachhochschulreife, Bachelor, Master alles nicht passt.

Oder wenn man “nur” ein Fachabi hat, kann man oft trotzdem nicht in Unis studieren.

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2 points

Grundsätzlich ist es eh ein Problem, dass es in Deutschland praktisch keine Prüfungen gibt, bei denen man “einfach so” auftauchen kann. Bleiben wir beim Beispiel Fahrradmechaniker: Das Ausbildungssystem macht ja schon Sinn für Schulabbrecher, aber wieso gibt es halt nicht die Möglichkeit irgendwo aufzuschlagen, eine Prüfung mit den Inhalten der Ausbildung zu machen und sich dann “Fahrradmechaniker” zu nennen ohne direkt nochmal 3 Jahre irgendwo unter Mindestlohn rumzupupsen? Das würde auch die Anerkennung von Abschlüssen aus dem Ausland verbessern: Wenn du kannst, was du können musst, machst du die Prüfung und fertig.

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14 points
*

Schwierig. Das hat schon eine gewisse Logik, gehen ja eh schon sehr viele Leute in ‘Knochenjobs’ viel früher in (Früh-)Rente als vorgesehen. Grundsätzlich wird das Rentenalter langfristig steigen müssen (so wie die Lebenserwartung ja auch ständig steigt), solange wir an unserem politischen/wirtschaftlichen System nichts Grundlegendes ändern.

Alternativen:

  • Geburtenrate deutlich erhöhen
  • alles von Robotern/KI erledigen lassen
  • unser Wirtschaftssystem derart umkrempeln, dass unsere enorme Produktivität vor allem der Lebensqualität der breiten Bevölkerung zugute kommt, statt die Superreichen ständig noch reicher zu machen (der Punkt mit Robotern/KI impliziert das eigentlich auch, aber es ginge schon mit unseren aktuellen technischen Möglichkeiten)

edit: geil, stumpf runterwählen statt Diskussion. Sind wir hier auf Reddit?

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11 points

Das Problem an Robotern/KI wird halt sein, dass es nicht nach Punkt 3 laufen wird. War ja schon in der ersten Industrialisierung nicht so, dass es den Arbeitern zu Gute kam. Da wäre man halt wieder bei Marx mit Produktionsmittel vergemeinschaften.

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5 points
*

Es wäre eine gute Gelegenheit, etwas am System zu ändern. Durch Robotik und KI verlieren viele ihre Jobs (Automatisierung hatte ja in der Vergangenheit schon öfters genau diesen Effekt), damit wird die Politik irgendwie umgehen müssen. So viele Anlagenmechaniker und KI-Entwickler braucht man nicht, das ist ja der Sinn von Automatisierung.

Insbesondere auch, weil die Rente im aktuellen System von der arbeitenden Bevölkerung bezahlt wird - wenn plötzlich zusätzlich zum Bevölkerungsrückgang noch die Arbeitslosenrate steigt, hat das Rentensystem ein großes Problem. Wir haben natürlich großen Arbeitskräftebedarf in der Pflege, aber das wird ja auch wieder von den Beitragszahlern, Vermögen der Patienten oder den Steuernzahlern bezahlt.

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6 points

Ich bin da halt nicht sonderlich optimistisch gestimmt. Das ganze wäre natürlich eine super Möglichkeit für ein Utopia in dem man sich freier Entfalten kann, weniger arbeiten muss und gesellschaftliche Probleme löst. Aber so ist die Stimmung in unserer Gesellschaft eben nicht. Solange Leute wie Friedrich Merz oder Lindner in der Spitzenpolitik rumgeistern werden diese Entwicklungen nicht ins Allgemeinwohl fließen, sondern in die Taschen einiger weniger Milliardäre.

Es ist ja bis jetzt nicht anders gelaufen, bloß das der Westen es bis jetzt geschafft hat die Klasse des Lumpenproletariats weitgehend in die dritte Welt outzusourcen.

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3 points

Was das Thema angeht empfehle ich uneingeschränkt jeder Person die Lektüre von Manna.

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7 points
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Alter, wann werden diese Alten Leute die nichts von der normalen Arbeit verstehen endlich in Rente gehen? Wann werden die jungen Leute sich endlich trauen und nicht mehr diese zurückgeblieben Opas und Omas wählen?

Diese Grauharigen benehmen sich noch als ob sie im KZ Leiter wären. Arbeit macht frei, oder Jungs?

Ziel des Lebens ist es nicht bis zum letzten Husten zu arbeiten. Ich will nicht arbeitend krepieren.

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-7 points

Und gleichzeitig auch noch Überstunden kloppen, weil keine Fachkräfte mehr da sind? Sacht mal, HACKT es euch? Eure IGM Jungs gehen nach 35 Stunden nach Hause, da mache ich jede Woche 5-15 Stunden mehr! Wenn ich das bis 67 mache, reicht es aber dann auch mal.

Seht zu, dass die Beamten mal in die Kasse einzahlen und nicht noch kurz vor der Rente befördert werden um dann noch mehr zu kriegen als jeder Angestellte jemals verdient hat.

Und wohin gehen eigentlich meine ganzen Steuergelder hin? Kann das sein, dass der Staat den Hals nicht vollkriegt? Wenn von meinen über 50% mal was in meine Altersvorsorge fließen würde und nicht in Politikerdiäten und Sozialkassen für andere, würde es MIR im Alter besser gehen. Schönen Dank auch. Danke für nichts!

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11 points

@Cokes @RichieRich
I take the bait…

  1. Das hat mit der IGM nix zu tun. Gesamtmetall ist n Industrieverband, natürlich fordern die, das Menschen bis zum Umfallen arbeiten sollen.

  2. Deine Steuerlast ist nicht größer als 50%, das ist ebenso hervorragend laufende Propagande von neoliberalen Arbeitgeberverbänden https://www.geldfuerdiewelt.de/p/steuerzahlergedenktag-bund-der-steuerzahler

  3. Deine Steuergelder (im Bundeshaushalt) gehen auch nicht hauptsächlich “in irgendwelche Sozialkassen für andere”. Bzw. genaugenommen schon, aber eben in die Rentenkasse (26,7 % des Bundeshaushalts). Das ach so schlimme Bürgergeld ist da mit einem Anteil von 5,56 % eher auf den “Ferner liefen…” Plätzen zu verorten.

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22 points

Wenn das 40 Tage Urlaub im Jahr und 4-Tage-Woche bei vollem Lohn bedeutete… Joo her damit. Meinetwegen auch bis 80. Scheiss auf die Rente, bleibt eh nichts mehr für uns übrig. Aber das Leben bis dahin möchte ich mir gern nett gestalten.

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10 points

In Japan arbeiten ja sehr viele Rentner noch. Soll angeblich sehr gut für Lebenserwartung+Fitness sein, wenn man (in begrenztem Umfang) arbeiten geht, statt quasi in Dauerurlaub zu gehen.

Die Frage ist, ob es wirklich sein muss, das zu erzwingen.

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10 points

Weiß jetzt nicht wies mit der körperlichen Fitness wirklich aussieht, aber für die geistige Fitness ists definitiv besser als nur daheim zu hocken. Wenn man natürlich anderweitig beschäftigt ist (Gemeinde, Familie, Vereine), hat das den gleichen Effekt. Ich seh halt bei uns die (Früh-)Rentner teilweise daheim langsam psychisch vergammeln.

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4 points

Die alten Leute als Reinigungskräfte im Kapselhotel haben mir ein bisschen Leid getan. Weil ich auch echt sehr wenig für die Übernachtungen bezahlt hatte.

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2 points
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Und trotzdem war Japan in der Rezession so dass D es überholt hat. Also nicht die silberne Kugel die manche Unionsleute daherreden.

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1 point
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Es geht hier nicht wirklich um Rezession oder nicht, sondern darum wer die Rente bezahlt. Mit einer kapitalgedeckten Rente wäre das kein Problem (man zahlt ein -> es wird angelegt -> die Rente wird mit dem Eingezahlten und idealerweise den Gewinnen daraus bezahlt), aber das ist halt nicht unser System. Wenn man das aktuelle System einfach weiterlaufen lässt, ist das quasi eine implizite Steuererhöhung.

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3 points

Ich werde diese Takes nie verstehen. Nicht alles kann durch das Gehalt gedeckt werden. Wegen 10 Tagen mehr Urlaub würdest du 10 Jahre länger arbeiten wollen? Also ich sicher nicht.

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6 points

40 Tage Urlaub bei 4 Tage Woche wäre ja 10 Urlaubswochen gegenüber den 6 Urlaubswochen die viele bei 30 Urlaubstagen mit 5 Tage Woche haben und manche haben nicht mal das. Das heißt man könnte sich einen ganzen Monat frei nehmen und hat für die restlichen 11 Monate noch so viel Urlaub wie sonst fürs ganze Jahr. Das ist schon ein riesen Zugewinn an Lebensqualität und nicht nur 10 Tage, von den sonstigen Vorteilen der 4 Tage Woche mal abgesehen

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5 points

Bei Rente mit 70 ist die Chance schon ziemlich hoch, dass du die Rente nicht erlebst. Auch mit 67 ist die schon sehr hoch. Dann ist’s doch schöner, wenn man die Zeit bis dahin gut nutzen kann, da ist man auch noch fitter

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