38 points

Kauf dir halt ein Haus!

Wie, kannst du dir nicht leisten? Dann kauf dir halt eine Wohnung.

Wie, kannst du dir auch nicht leisten? Dann miete halt eine schöne Wohnung.

Wie, ist auch zu teuer für dich? Dann miete halt ein Drecksloch am Arsch der Heide.

Auch nicht? Dann zieh halt weg.

Geht nicht wegen Arbeit? Ja scheiße, dein Pech, entweder wohnen oder arbeiten, du faules Schwein!

permalink
report
reply
-44 points

Wie ich muss für ein Haus sparen? Waaaaaaas ich soll jahrelang weniger in den Urlaub fahren, kein neues Auto fahren, mein neues iPhone und fucking nicht mehr ins Restaurant jedes Wochenende? Wo bleibt denn da der Spaß. Yolo.

permalink
report
parent
reply
28 points

Du hast die Avocadotoasts vergessen. Typischer neoliberaler Anfängerfehler.

permalink
report
parent
reply
3 points
*

Nicht Neoliberal, sondern De-Growth. Gebraucht kaufen, Reparieren, Selbermachen, Rad fahren, Regional. Das spart alles viel Geld und schont die Umwelt. Kann man aber schlecht mit flexen bei den Kumpels.

Man könnte fast sagen Lebensstandard wie in den 80igern. Muss man auch Bock drauf haben.

permalink
report
parent
reply
18 points

Klar. Daran liegt’s.

Ich war letztes Jahr außerhalb der Saison in Deutschland im Urlaub, davor zuletzt 2021. Mein jetziges Telefon hat 2019 120€ gekostet. Ich gehöre als Single mit meinem Einkommen nach den jetzigen Definitionen wohl knapp zur Oberschicht. Bestelle so gut wie nie Essen, und wenn ich ins Restaurant gehe sind es meist so 25 Euro, wahrscheinlich alle 2 Wochen. Auto besitze ich keins. Keine Kinder.

Ein Haus bei den jetzigen Preisen kann ich mir allerdings nicht leisten. Da zahle ich viel zu lange Beträge, die einfach hart ins Geld gehen und wo dann einfach nichts mehr passieren darf. Und das sind dann nicht gute Immobilien in den Ballungsräumen, sondern 70er Häuser in der Pampa. Die Bekannten, die ich habe und die ein Haus bauen, haben das Grundstück geerbt und zahlen den Kredit, bis sie über 80 sind (nachdem sie mehrere Jahre als Doppelverdiener weniger als 400 Euro Warmmiete gezahlt haben und entsprechend sparen konnten).

Zu den absoluten Mondpreisen kommen dann eben noch die Notarkosten, Grunderwerbssteuer sowie die Kosten für den Grundbucheintrag. Ist dann auch nochmal ungefähr ein Neuwagen. Bei Kauf eines Hauses dann meistens noch die Kosten für Renovierung und Modernisierung.

Mal sehen, wie da ganze in 3 Jahren aussieht.

permalink
report
parent
reply
2 points

Ich kann deinen Frust verstehen. Die Preise sind auch nicht mehr feierlich. Als Single stemmt man aber auch nicht mal so eben 500k plus. Das sind ja locker 10 Jahresgehälter an Sparbetrag. Dann hast du als Single noch deutlich höhere Lebenshaltungskosten als ein Paar.

Bitte verstehe das jetzt nicht als Bashing oder sowas: Ich glaube es konnte sich noch nie ein Single ein Haus leisten. Nicht in den 80igern, den 60igern, den 20igern oder im 19 Jahrhundert. Ein Haus war immer ein Familien- oder Generationsprojekt.

permalink
report
parent
reply
15 points

Was ist dein Punkt? Alle von dir genannten Dinge stehen in keinem Verhältnis zu den aktuellen Immobilienpreisen.

permalink
report
parent
reply
-8 points

Mein Punkt ist folgender: Viele Leute wollen alles jetzt und sofort und ohne Anstrengung.

Ich habe diese Diskussionen schon oft im Bekannten- und Freundeskreis gehabt. Und die, die am meisten genörgelt haben, waren meist auch die mit den dicksten Autos, dem Skiurlaub, den neuen Handys, kurz dem ungezügelten Konsum. Man kann leider nicht alles im Leben haben - ausser man ist reich.

permalink
report
parent
reply
8 points
*

Meine Partnerin und ich haben ein Haushaltseinkommen nördlich von 250 kilo pro Jahr. Wir können uns kein Haus kaufen, nichtmal ein Halbes ohne Land, die sind deutlich mehr als zwei Millionen. Eine Wohnung gibt’s für knapp unter zwei Millionen. Dafür würden wir alles, was nach Abzug der Lebenshaltungskosten und Steuern übrig bleibt, während 20 Jahren in die Wohnung stecken, zusätzlich zur Verpfändung des Rentenkapitals sowie aller Ersparnisse, die nicht ohne sind. Und nach diesen 20 Jahren gehört das Objekt erst zu 2/3 uns. Allein für die Zinskosten könnte man sich in den 90ern zwei Häuser mit ordentlich Land kaufen.

Und wir sind ohne Kinder und Einkommensmässig in der oberen Mittelschicht. Wir haben kein Auto, und wir fliegen nie, weder in den Urlaub noch sonstwohin.

Jetzt überleg mal wie das für Leute in der Mitte oder leicht darunter mit nur einem Einkommen und mit Kindern aussieht.

Wir haben ein gewaltiges soziales Problem.

(Die Zahlen sind höher als in Deutschland weil Schweiz, aber die Verhältnisse von Einkommen und Immobilienpreisen sind soviel ich sehen kann ähnlich.)

permalink
report
parent
reply
6 points

Schweiz ist irre. Habe gelesen, dass dort der Kredit gar nicht als Volltilger angelegt wird, sondern als eine Art Miete gesehen wird. Kriegt man im Leben nie runter.

Ich vermute die Schweiz ist eher in Richtung Megapolen zu sehen, so wie Singapur, NY, London. Zu viel Megageld, keine Chance für Normalos.

permalink
report
parent
reply
34 points

Ich denke eigentlich ist wenig Hauseigentum gut denn wenn Menschen zwischen einer Umgebung wählen können die an die Bedürfnisse aller angepasst wird und ihrer einen, alles dominierenden Geldanlage Eigenheim dann wird oft in bester NIMBY-Manier die Geldanlage Eigenheim bevorzugt und wichtige Projekte wie sozialer Wohnungsbau, Infrastruktur-Maßnahmen und generell alles was etwas verändern könnte blockiert.

Das Problem ist eigentlich nicht wie hoch die Eigentums-Quote ist sondern wie ein absolut notwendiges Gut in unserer Gesellschaft zum Spielball des Kapitalismus gemacht wird.

permalink
report
reply
26 points

Man sieht an einer Stadt wie Berlin sehr gut, wie die zwangsläufige Aufwertung mancher Viertel nach der Wende ökonomisch an den meisten Bewohnern dort vollkommen vorbeigegangen ist, da es eben nur ihre Mietwohnung und nicht ihr Eigentum war, das plötzlich im Wert gestiegen ist. Nicht nur haben sie nicht profitiert, sie hatten sogar Nachteile.

Aus partizipatorischer Sicht wäre eine höhere Eigentumsquote wünschenswert, denn dann profitieren von solchen Bewegungen nicht mehr nur irgendwelche Vermieter und die paar Eigentümer, sondern breitere Teile der Gesellschaft.

permalink
report
parent
reply
14 points

Ich glaube du hast mich falsch verstanden. Ich bin nicht für konzentrierten Wohnungsbesitz statt verteilten, ich bin dagegen Wohnungen überhaupt als Geldanlage für irgendwen zu verwenden in der gleichen Art und Weise wie man auch nicht z.B. ein Wettbüro wer überlebt in eine Notaufnahme bauen sollte oder Spekulationen auf Grundnahrungsmitteln verboten sein sollten.

permalink
report
parent
reply
5 points

Und wie stellst du dir das im Detail vor?

permalink
report
parent
reply
1 point

Aus partizipatorischer Sicht wäre eine höhere Eigentumsquote wünschenswert, denn dann profitieren von solchen Bewegungen nicht mehr nur irgendwelche Vermieter und die paar Eigentümer, sondern breitere Teile der Gesellschaft.

Da differenzierst du nicht ausreichend genug, wie es typisch in dieser Debatte für Anhänger des EFH-Lifestyles ist. Deine Aussage wäre nur dann richtig, wenn man gezielt Eigentum an Wohnungen fördern und dezidiert EFHs ausschließen würde. Hinter solche Forderungen steckt aber tatsächlich meistens nur der Wunsch EFH-Besitz sogar noch krasser zu fördern. EFHs sind aber gemeinwohlschädlich.

permalink
report
parent
reply
1 point

Da differenzierst du nicht ausreichend genug, wie es typisch in dieser Debatte für Anhänger des EFH-Lifestyles ist.

Nur weil ich vielleicht eine andere Meinung als du vertrete, brauchst du mir keinen “Lifestyle” unterstellen, um darüber indirekt irgendwie meine Aussage zu diskreditieren. Ich jedenfalls rede überhaupt nicht von EFH und es steckt hinter meiner Ursprungsaussage auch keine “versteckte Agenda für EFHs”, sondern nur das, was da steht. Bezüglich der ansgesprochenen Entwicklung von Berlin, geht es zwangsläufig von Eigentumswohnungen statt EFHs, da es in den typischen Gebieten mit hoher Mieterdichte quasi keine EFHs gibt.

permalink
report
parent
reply
3 points
*

Bin in der Erwartung des Spießer-Miefs in die Kommentarsektion gekommen und finde dann so ein Goldstück! Der “Traum” vom Eigenheim ist auf persönlicher Ebene eine delusionale Vorstellung, die auf falschen Prämissen aufbaut (Kinder hätten gerne einen Garten, suburbaner Raum wäre grün, Fahrtzeiten sind keine Kosten, Städte sind von Natur aus laut und dreckig, …) und auf gesellschaftlicher Ebene ungeheuer schädlich und wohlstandsvernichtend.

permalink
report
parent
reply
5 points

Weder 100 Prozent Mieter, noch 100 Prozent Eigentümer seien vorteilhaft für Gesellschaft und Wirtschaft, so Kholodilin. In einigen Ländern sei die einzige Möglichkeit, in Ballungsräumen zu leben, Eigentum zu kaufen. Wenn man sich das nicht leisten könne, müsse man am Ende andere Ausgaben reduzieren oder weit zum Arbeitsplatz pendeln. Zudem sei die Wohnungswirtschaft volatiler bei einer hohen Eigentumsquote. “Die Preise steigen und schwanken stärker, was auch nicht unbedingt die Stabilität fördert”, sagt der Experte.

permalink
report
reply

DACH - jetzt auf feddit.org

!dach@feddit.de

Create post

Diese Community wird zum 01.07 auf read-only gestellt. Durch die anhäufenden IT-Probleme und der fehlende Support wechseln wir als Community auf www.feddit.org/c/dach - Ihr seid herzlich eingeladen auch dort weiter zu diskutieren!

Das Sammelbecken auf feddit für alle Deutschsprechenden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg und die zwei Belgier. Außerdem natürlich alle anderen deutschprechenden Länderteile der Welt.

Für länderspezifische Themen könnt ihr euch in folgenden Communities austauschen:

Eine ausführliche Sidebar findet ihr hier: Infothread: Regeln, Feedback & sonstige Infos

Auch hier gelten die Serverregeln von https://feddit.de !

Banner: SirSamuelVimes

Community stats

  • 1

    Monthly active users

  • 5.3K

    Posts

  • 63K

    Comments