Ich kann deinen Frust verstehen. Die Preise sind auch nicht mehr feierlich. Als Single stemmt man aber auch nicht mal so eben 500k plus. Das sind ja locker 10 Jahresgehälter an Sparbetrag. Dann hast du als Single noch deutlich höhere Lebenshaltungskosten als ein Paar.
Bitte verstehe das jetzt nicht als Bashing oder sowas: Ich glaube es konnte sich noch nie ein Single ein Haus leisten. Nicht in den 80igern, den 60igern, den 20igern oder im 19 Jahrhundert. Ein Haus war immer ein Familien- oder Generationsprojekt.
Es waren vielleicht öfters Paare, die Häuser gekauft haben, aber oftmals nur mit einem Verdiener, klar dadurch andere Steuerklasse aber es war früher normal, von einem Einkommen ein Haus zu kaufen.
Wenn das so „Normal“ war, warum hat Deutschland mit unter 50% die niedrigste Hausbesitzerquote in der EU. (Schweiz letzte Platz)
Da hat wohl einer die Statistik gefälscht. War doch normal früher, oder?
Was für ein dummes Argument. Wenn es darum geht, die Gruppe der Hauskäufer zu untersuchen, meint man die Mieter nicht mit. Ich hätte auch schreiben können “Wenn früher ein Haus gekauft wurde, war es normal, dass von den Käufern nur einer ein Einkommen hatte.”
Alleine die Tatsache, dass Alleinverdiener-Haushalte mit “Mann arbeitet + Hausfrau” lange durchaus Standard war und dass da einige sich Häuser gebaut haben, widerlegt dich. Häuser und Wohnen sind einfach überproportional teuer geworden.
Ach du meinst diese Haushalte, die in den Sommerferien daheim geblieben sind oder maximal Zelten waren. Du meinst diese Haushalte die den Dachboden 10 Jahre später ausgebaut haben, weil kein Geld da war. Oder meinst die diese Alleinverdienerhaushalte bei denen noch die Schwiegermutter mit im Haus gewohnt hat, weil es sonst nicht zu stemmen war? Die mit dem EINEN Auto für den Alleinverdiener? Moment ich habs, ich glaube du meinst die Alleinverdienerhaushalte die am Wochenende beim Bauen mitgeholfen haben, über ein halbes Jahr lang.
Frag doch mal die älteren Leute, wie die das überhaupt geschafft haben? Müssten ja mindestens 50% im Bekanntenkreis ein Haus haben. Also bei mir im Bekannten- und Familienkreis waren es die Sparsamen oder die Erbfälle, die ein Haus hatten in den „einfachen“ Achtzigern.
Und in meinem Falle kenne ich jede Menge Hausbesitzer, da ich in einer Neubausiedlung in den 80ern in einer deutschen Großstadt aufgewachsen bin und habe die genau umgekehrte Erfahrung gemacht. Arbeiter Familien, mit günstigen Krediten die für junge Familien vorteilhaft waren. Viele normale Industriearbeiter. Meist nen Bausparvertrag oder so. Aber keine riesigen Berge an angesparter Kohle. Und für den Preis den das Haus meiner Eltern mit allem drum und dran damals gekostet hat, würde man heute nichtmal ne 40qm Butze kaufen können in der selben Stadt.
Womit wir dann dabei wären, daß unser beider Erfahrungen nur anektotisch sind. Und subjektive Blickwinkel sind halt nicht allgemein gültig und gerade rückblickend auch oft verklärt. Gilt für mich genau so wie für alle anderen. Weil ich mag darauf wetten, dass hier andere noch ganz andere Erfahrungen gemacht haben.